Fahrt-Bericht 04/14 Silvretta Montafon

Fahrt-Bericht 04/14 Silvretta Montafon

Jungfräulich unberührt strahlt der Schnee um Heimspitz und Kreuzjoch. Nur das Zwitschern der Vögelchen durchdringt die sonst makellose Stille. Ein alpines Idyll par excellence. Doch da! Eine Schneewolke schießt den Berg hinab. Alsbald ist auch ein Zischen zu hören, dass so nur von frisch geschliffenen Skikanten stammen kann.
Aussicht vom Valisera Hüsli
Aussicht vom Valisera Hüsli
    „Wer fährt so spät durchs Montafon? Es ist der Lohrbär, da ist er schon! Er hat die Stöcke wohl unter dem Arm, er trink aus dem Flachmann, ihm wird ganz warm.“ (Der Lohrbär, J.W. von Goethe, um 1800)  
Der Lohrbär
Der Lohrbär
  Wie der Frankfurter Bub Johann Wolfgang von Goethe vor über 200 Jahren, so machte sich auch in diesem Jahr ein Frankfurter Expeditionstrupp aus professionellen Ski- und Snowboardfahrern und exzessiven Feierbiestern, bekannt unter dem Namen Ski Club Mount Lohr auf den Weg ins österreichische Montafon, um den Winter standesgemäß ausklingen zu lassen. Während der 4 Tage Anfang April (03.-06.04.) schlug die Truppe ihr Basislager im Gruppenhaus Reinhilde im malerischen Vorarlberger Örtchen St.Gallenkirch auf.  
Der Ski Club Mount Lohr Reisebus
Der Ski Club Mount Lohr Reisebus
  Nach einer komfortablen Fahrt im Einflur-Komfort-Reisebus (hört sich nicht nur geil an, war auch geil!)ging’s am Freitag, den 04.April bestens ausgeruht auf die Skipiste. Alle Flachlandindianer, die ihr Material noch optimieren mussten, fanden beim World-Ski-Test 2014 in den Weltcup-Assen Didier Cuche und Dominique Gisin kompetente Ansprechpartner. Für dynamische Optik, besten Grip und einwandfreie Aerodynamik sorgten die brandneuen Ski Club Mount Lohr Performance Sticker ®, die selbst blutigen Anfängern zu maximalem Fahrgefühl verhalfen. Bestens ausgerüstet, machte sich der Tross aus Aktiven mit der Valisera-Bahn auf die Gipfel des Madrisella-Massivs. Für jede Geschwindigkeit und jedes Fahrvermögen standen ortskundige Tourguides bereit, lediglich die geplanten Super-G-Läufe auf der Skorpion-Abfahrt mussten witterungsbedingt abgesagt werden. Auch der Rodelwettkampf konnte trotz der Hilfe zahlreicher Streckenposten aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt werden. Diese sportlichen Entbehrungen wurden durch anspruchsvolle Gruppenmärsche im Tal kompensiert, sodass auch die Sportlichen voll auf ihre Kosten kommen konnten.  
Nicht nur der beste sondern auch der schönste Ski Club der Welt
Nicht nur der beste sondern auch der schönste Ski Club der Welt
  Die Gruppe genoss an allen drei Tagen die perfekte Symbiose aus Sonne und Schnee, versüßt durch den feinherben Geschmack des Vorarlberger Mohrenbräus, das zur Mittagsstunde die trockenen Kehlen erfrischte. Wenngleich die Musikalität der Gruppe nicht bei allen Einheimischen Anklang fand, so zeigte der Ausflug doch, wie europäische Integration gelebt wird.  
Viel Rauch um viel! Der Ski Club und sein Abend Programm.
Viel Rauch um viel! Der Ski Club und sein Abend Programm.
  Auch der samstägliche Abendausflug ins benachbarte Gaschurn, der eine interessante Mischung alpenländischer Folklore und mediterraner Discobeats versprach, ist hier zu nennen. Einen weiteren Höhepunkt in sportlicher Hinsicht, stellte das am Freitagabend abgehaltene Wuzzel-Turnier (östr. Wuzzler = Kickertisch, Tischfußballtisch, Kickerkasten) dar. Nachdem das eigentlich geplante WM-Format über den Haufen geworfen wurde, mussten sich 8 Teams in brutalen K.O.-Runden zum Titel fighten. Der Pokal ging verdienter Maßen an die Lohrbären um das Traumduo Becker-Egerer, das spielerisch beste Team des Turniers, das Going-Skiing 2 im Finale keine Chance ließ. Nach dem Schlusspfiff war kurzzeitig ein Platzsturm der euphorisierten Fans zu befürchten, doch der hausinterne Sicherheitsdienst hatte alles im Griff, sodass auch im nächsten Jahr auf diesem Rasen um Ruhm und Ehre gewuzzelt werden kann. Am Abreisetag wurde vormittags auf der Piste nochmal richtig Gas gegeben, bevor der Tag für einige Wassernixen mit einem Sprung ins kühle Nass des Suggadinbaches seinen Höhepunkt fand. Nach zünftiger Stärkung trat die sportliche Truppe wohlgelaunt den Rückweg an – im Gepäck: wunde Füße, blaue Flecken, Sonnenbrand und ein kühles Blondes! Servus, Grützi und auf Wiedersehn Vorarlberg!  
Die Ski-Pioniere vom Lohrberg
Die Ski-Pioniere vom Lohrberg

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